Sommersemester 2005
Gliederung der Vorlesung
§ 1 Internationales Personenrecht
A. Natürliche Personen
I. Rechtsfähigkeit (Art. 7 I EGBGB)
1. Beginn 2. Ende a) Todeserklärungen (Art. 9 EGBGB) b) Kommorientenvermutungen (Art. 9 EGBGB)
II. Geschäftsfähigkeit (Art. 7 I EGBGB)
1. Anwendungsbereich des Geschäftsfähigkeitsstatuts 2. Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB) 3. Abgrenzungen a) „Besondere Geschäftsfähigkeiten“ b) Wirkungsstatut (Geschäftsfähigkeit als selbständig anzuknüpfende Vorfrage) c) Vertretungsstatut 4. Statutenwechsel – „semel maior, semper maior“ (Art. 7 II EGBGB) 5. Drittschutz (Art. 12 EGBGB) 6. Folgen fehlender Geschäftsfähigkeit 7. Entmündigung
III. Name (Art. 10 EGBGB)
1. Anwendungsbereich des Namensstatuts 2. Personalstatut (Art. 10 I EGBGB) 3. Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB) 4. Vorfragenanknüpfung 5. Statutenwechsel a) Wandelbarkeit des Namensstatuts b) Wahrung wohlerworbener Rechte 6. Ehename (Art. 10 II EGBGB) 7. Kindesname (Art. 10 III EGBGB) 8. Namensänderung 9. Namensschutz a) Deliktsstatut b) Bereicherungsstatut 10.
Handelsnamen,
Name von juristischen Personen, Domainnamen B. Juristische Personen, Gesellschaften
I. Gesellschaftsstatut
1. Gründungstheorie 2. Sitztheorie
II. Reichweite des Gesellschaftsstatuts (Qualifikation)
1. Gründung und Auflösung 2. Rechts- und Geschäftsfähigkeit 3. Name und Firma 4. Organisation und Rechnungslegung 5. Interne Beziehungen 6. Haftung aus Verletzung gesellschaftsrechtlicher Vorschriften 7. Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten 8. Vertretung der aufgrund ihrer Organisation handelnden Organe 9. Durchgriffshaftung
III. Anerkennung ausländischer Gesellschaften
IV. Arbeitnehmermitbestimmung
V. Sitzverlegung
VI. Nicht rechtsfähige Personenvereinigungen
VII. Der Einfluß des Europarechts: „Daily Mail“, „Centros“, „Überseering“ und "Insipre Arts"
VIII. Internationales Konzernrecht
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
v. Hoffmann/Thorn IPR § 7 Rn. 1 - 36 Kropholler IPR § 42 – 43 (nat. Personen, Name), § 55 (Gesellschaften) Rauscher IPR S. 133 – 152 Siehr IPR §§ 15 – 19 (nat. Personen), 41 (Gesellschaften)
b) Rechtsprechung
§ 2 Internationales Familienrecht
A. Allgemeine Anknüpfungsgrundsätze und Entwicklungslinien des Internationalen Familienrechts
I. Mannesrecht und Art. 3 GG: Der lange Weg zur kollisionsrechtlichen Gleichberechtigung und seine Folgeprobleme
II. Staatsangehörigkeits- und Aufenthaltsprinzip
III. Überlagerung durch staatsvertragliches Kollisionsrecht
IV. Geplante EG-Rechtsakte („Rom III und IV“): Aktionsplan des Rates und der Kommission vom 3.12.1998 (Abl. EG 199 C 19/01) Nr. 41; GRÜNBUCH der EG-Kommission über das anzuwendende Recht und die gerichtliche Zuständigkeit in Scheidungssachen vom 14.3.2005 (KOM(2005) 82 endgültig)
V. Internationales Verfahrensrecht in Familiensachen
1. EheVO Nr. 2201/2003 („Brüssel IIa-VO“)2. Geplante neue umfassende VO über Ehe- und Kindschaftssachen einschl. Kindesentführung: Kommissionsvorschlag v. 17.5.2000, KOM(2002) 222 endgültig/23. Autonomes Verfahrensrecht4. Gesetz zum internationalen Familienrecht v. 26.1.2005, BGBl. 2005 I 162 (via Bundesanzeiger- Verlag)
B. Internationales Eherecht
I. Eheschließung (Art. 13 EGBGB)
1. Eheschließungsstatuta) Kumulative Anknüpfungb) Unwandelbare Anknüpfungc) Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB)d) Einfluß des ordre public (Art. 6 EGBGB, Art. 6 I GG)2. Ausnahmsweise Anwendung deutschen Rechts, Art. 13 Abs. 2 EGBGB3. Form der Eheschließunga) Eheschließung im Inlandb) Eheschließung im Ausland4. Stellvertretung („Handschuhehe“)a) Stellvertretung in der Präsenz (Formstatut)b) Stellvertretung im Willen (Geschäftsstatut)5. Folgen einer fehlerhaften Eheschließunga) Grundsatz des strengeren Rechtsb) „Heilung durch Statutenwechsel“?6. Hinkende Ehen
II. Allgemeine Ehewirkungen (Art. 14 EGBGB)
1. Qualifikationa) Direkter Anwendungsbereichb) Abgrenzung von anderen Materien(1) Ehegattenunterhalt(2) Vermögensrechtliche Beziehungen(3) Ehescheidungc) Art. 14 EGBGB als Zentralnorm des Internationalen Ehe- und Familienrechts2. (Keine) staatsvertraglichen Regelungen3. Ehewirkungsstatuta) Objektive Anknüpfung (Art. 14 I EGBGB - „Kegel’sche Leiter“)b) Rechtswahl (Art. 14 II – IV EGBGB)c) Wandelbarkeit des Ehewirkungsstatuts4. Rück- und Weiterverweisung5. Verkehrsschutz (Art. 16 EGBGB)6. Sonderanknüpfung für Ehewohnung und Hausrat (Art. 17a EGBGB)
III. Güterrechtliche Wirkungen der Ehe
1. Historischer Hintergrund und intertemporales Recht (Art. 220 III EGBGB)2. Qualifikation3. Unwandelbarkeit4. Einheitlichkeit des Güterrechtsstatuts5. Grundtatbestand des Art. 15 Abs. 1 EGBGB6. Güterrechtliche Rechtswahl (Art. 15 II EGBGB)7. Verkehrsschutz nach Art. 16 Abs. 1 EGBGB
IV. Ehescheidung
1. Qualifikationa) Trennung „dem Bande nach“b) Privatscheidungenc) „Trennung von Tisch und Bett“2. Anwendbares Rechta) Regelanknüpfung (Art. 17 I 1 EGBGB)b) Exklusivnormen für Deutsche (Art. 17 I 2 EGBGB)3. Form der Scheidunga) Auslandsscheidungb) Inlandsscheidung (Art. 17 II EGBGB)4. Versorgungsausgleich5. Verfahrena) Privatscheidungen(1) Inländisches Scheidungsmonopol (Ar. 17 II EGBGB)(2) „Materiellrechtliche Anerkennung“ ausländischer Privatscheidungenb) Scheidung unter gerichtlicher/behördlicher Mitwirkung(1) Internationale Zuständigkeit (§ 606a ZPO, Art. 2 Brüssel II-VO)(2) Anerkennung(i) Materielle Voraussetzungen (Art. 13 ff Brüssel II-VO, § 328 ZPO)(ii) Formelle Voraussetzungen (Art. 7 § 1 FamRÄndG, J/H Nr. 191)
C. Verlöbnis, Nichteheliche Lebensgemeinschaft und Partnerschaft
I. Verlöbnis
II. Eingetragene Lebenspartnerschaften (Art. 17b EGBGB)
III. Nichtregistrierte Lebensgemeinschaften und Partnerschaften
D. Internationales Kindschaftsrecht
I. Abstammung1. Begründung (Artt. 19, 23 EGBGB)a) Alternative Anknüpfungb) Rangfolge2. Anfechtung (Art. 20 EGBGB)3. Legitimation4. Alternative Vorfragenanknüpfung „in favorem legitimationis“
II. Adoption (Art. 22 EGBGB)
1. Adoptionsstatut (Art. 22 I EGBGB)a) Adoptionsvoraussetzungenb) Sonderanknüpfung für Zustimmungserfordernisse (Art. 23 EGBGB)2. Adoptionswirkungena) Adoptionswirkungsstatut (Art. 22 II EGBGB)(1) „Starke“ Adoption(2) „Schwache“ Adoptionb) Erbrechtliche Folgen(1) Unterscheidung Erbstatut/Adoptionswirkungsstatut(2) Substitutionsanordnung durch den Erblasser (Art. 22 III EGBGB)c) Wirkungen und Umwandlungen von Auslandsadoptionen/Adoptionen nach ausländischem Recht nach dem AdWirK (J/H Nr. 193): Substitutionsfeststellung und Unwandlungsausspruch3. Das Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Internationalen Adoption 1993 4. Anerkennung von Auslandsadoptionena) § 16a FGGb) Art. 23 AdoptÜbk 1993
III. Wirkungen des Eltern-Kind-Verhältnisses (Art. 21 EGBGB)
IV. Das Haager Minderjährigenschutzabkommen (MSA) 1961
1. Persönlicher Anwendungsbereich2. Örtlicher Anwendungsbereich: loi uniforme3. Sachlicher Anwendungsbereich: Internationale Zuständigkeit, anwendbares Recht und Anerkennung von Schutzmaßnahmen4. Grundprinzipien: Gleichlauf von Zuständigkeit und anwendbarem Recht5. Zuständigkeitena) Grundregelb) Besondere Zuständigkeiten6. Ablösung durch das Kinderschutzübereinkommen (KSÜ) 1996?
V. Internationale Kindesentführungen
1. Grundproblem2. Lösung nach dem HKÜ3. Verhältnis zu anderen Übereinkommen4. Zielsetzung5. Funktionsweise6. Die Entscheidung über die Rückführung7. Probleme des HKÜa) Verhältnis zur Brüssel-II-Verordnungb) Lösungsstrategie nach dem KSÜ8. Verordnung (EG) Nr. 2201/2003 des Rates vom 27. November 2003 über die Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und in Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1347/2000 ("Brüssel IIa-VO"), tritt am 1.8.2004 in Kraft, gilt ab 1.3.2005
E. Vormundschaft, Pflegschaft und Betreuung (Art. 24 EGBGB)
I. Vorrang des MSA
II. Abgrenzung zum Kindschaftsstatut (Art. 21 EGBGB)
III. Verbleibender Anwendungsbereich
IV. Internationale Zuständigkeit (§§ 35b, 69e FGG)
F. Unterhalt
I. Kollisionsnormen
1. Haager Unterhaltsübereinkommen2. Inkorporation in Art. 18 EGBGB3. Rangfolge4. Sonstige multi- und bilaterale staatsvertragliche Regelungen
II. Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)
1. Anwendungsbereicha) Familienrechtliche Unterhaltspflichten(1) Verwandtschaft(2) Eheb) Anwendung auf nichteheliche Lebensgemeinschaften/Pflegekindschaft?2. Unterhaltsbegründung3. Ausmaß4. Ergänzende materiellrechtliche Regelung (Sachnorm) in Art. 18 VII EGBGB
III. Vorfragenanknüpfung
IV. Anwendbares Recht
1. Überwiegender Inlandsbezug (Art. 18 V EGBGB)2. Ehegatten und Verwandtea) Gewöhnlicher Aufenthalt des Berechtigten; Wandelbarkeit des Unterhaltsstatutsb) Subsidiäre Anknüpfungen(1) Gemeinsame Staatsangehörigkeit (Art. 18 I 2 EGBGB)(2) Deutsches Recht (Art. 18 II EGBGB)c) Unterhalt in der Seitenlinie und bei Schwägerschaft: Schutz vor „exorbitanten“ Unterhaltsansprüchen (Art. 18 III EGBGB3. Nachehelicher Unterhalt (Art. 18 IV EGBGB)a) Anknüpfung an das tatsächliche Eheauflösungsstatutb) Unwandelbarkeit4. Unterhaltsverpflichtungen in „Eingetragenen Lebenspartnerschaften“a) Verweisung auf die „allgemeinen Vorschriften“ (Art. 17b I 2 EGBGB)b) Hilfsweise Anknüpfung an das Recht des Registrierungsortes
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
Kropholler IPR § 44 – 50 Rauscher IPR S. 152 – 219 Siehr IPR §§ 1 – 14
b) Speziell
c) Rechtsprechung
A. Staatsvertragliche Regelungen
B. Grundsätze des deutschen internationalen Erbrechts
I. Staatsangehörigkeitsprinzip (Art. 25 I EGBGB)
II. Nachlaßeinheit
III. Geringe Rolle des Parteiwillens (Art. 25 II EGBGB)
C. Abweichende Konzeptionen
I. Aufenthaltsrecht
II. Nachlaßspaltung
III. Erweiterte Rechtwahl
D. Form letztwilliger Verfügungen
I. Haager Testamentsformübereinkommen 1961
1. Inkorporation durch Art. 26 I – IV EGBGB 2. Rangfolge
II. Alternative Anknüpfung des Formstatuts in favorem testamenti
III. Folgen von Formmängeln
1. Milderes Recht 2. Erbstatut
E. Erbstatut
I. Heimatrecht (Art. 25 I EGBGB)
II.
(Beschränkte)
Rechtswahl (Art. 25 II EGBGB) 1. Voraussetzungen 2. Folgen 3. Rechtswahl nach ausländischem Erbstatut - Nachlaßplanung
III. Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)
1. Berufung zur Erbschaft a) Allgemeines b) Gesetzliche Erbfolge c) Gewillkürte Erbfolge (1) Testierfähigkeit (2) Materielle Wirksamkeit und Bindungswirkung letztwilliger Verfügungen: Hypothetisches Erbstatut (Art. 26 V EGBGB) d) Pflichtteilsrecht 2. Umfang des Nachlasses 3. Rechtliche Stellung der Erben, Erbschaftserwerb und Erbengemeinschaft a) Unmittelbarer Anfall b) Annahmeerfordernis c) Erwerb durch Zwischenpersonen d) Testamentsvollstreckung 4. Erbenhaftung 5. Zweiseitige Rechtsgeschäfte mit Berührung zum Erbrecht 6. Erbstatut und Ehegüterstatut
F. Probleme des Allgemeinen Teils
I.
Anknüpfung von
Vorfragen 1. Allgemeines 2. Erbrecht des Adoptivkindes a) Adoption als Vorfrage b) Substitution c) Erblasserische Substitutionsanordnung (Art. 22 III EGBGB)
II.
Rück- und
Weiterverweisung, Unteranknüpfung (Art. 4 EGBGB) III.
Vorrang des
Einzelstatuts (Art. 3 Abs. 3 EGBGB) IV. Handeln unter falschem Recht
G. Nachlaßspaltung und Nachlaßkonflikte
H. Nachlaßverfahrensrecht
I. Gleichlaufprinzip
II. Fremdrechtserbschein (§ 2369 BGB)
III. Testamentsvollstreckerzeugnisse
IV. Anerkennung und Gutglaubenswirkungen ausländischer Zeugnisse
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
Rauscher IPR S. 219 - 228 Siehr IPR §§ 20 – 21
b) Speziell
c) Rechtsprechung
§ 4 Internationales Schuldvertragsrecht
A. Allgemeine Rechtsgeschäftslehre
I. Abgrenzung des Wirkungsstatuts von „Teilfragen“
II. Form der Rechtsgeschäfte (Art. 11 EGBGB)
1. Anwendungsbereich a) Formvorschriften (Qualifikation) b) Abgrenzungsfragen c) Vorrangige Spezialregelungen (1) Eheschließung im Inland (Art. 13 EGBGB) (2) Verfügungen von Todes wegen (Haager Testamentsformübereinkommen, Art. 26 EGBGB) (3) Verbraucherverträge (Art. 29 III EGBGB) 2. Objektive Anknüpfung (Art. 11 I EGBGB) a) Geschäftsstatut b) Ortsrecht (1) Distanzverträge (Art. 11 II EGBGB) (2) Vertragsschluß durch Stellvertreter (Art. 11 III EGBGB) (3) Ausschluß der Ortsform (Art. 11 IV, V EGBGB) (i) Schuldrechtliche Immobiliarverträge (ii) Dingliche Verfügungsgeschäfte 3. Rechtswahlmöglichkeiten a) Erweiterung des Formstatuts b) Begrenzung des Formstatuts 4. Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB) 5. Folgen von Formfehlern 6. Erfüllung deutscher Formvorschriften im Ausland: Substitution und „Gleichwertigkeit“
III. Stellvertretung
1. Fehlende gesetzliche Regelung 2. Gesetzliche Stellvertretung 3. Gewillkürte Stellvertretung (Vollmacht) a) Anwendungsbereich (Qualifikation) b) Vollmachtsstatut (1) Objektive Anknüpfung (i) Niederlassung (ii) Gebrauchsort (2) Zulässigkeit einer Rechtswahl c) Reichweite des Vollmachtsstatuts (Qualifikation) d) Abgrenzung zum Geschäftsstatut (1) Zulässigkeit der Stellvertretung (2) Offenkundigkeitsprinzip 4. Rechtsschein einer Vollmacht 5. Vertretung ohne Vertretungsmacht
IV.
Einseitige
Rechtsgeschäfte 1. Unselbständige einseitige Rechtsgeschäfte: Geschäftsstatut 2. Selbständige einseitige Rechtsgeschäfte
B. Vertragliche Schuldverhältnisse
I. Vorrangiges Internationales Einheitsrecht
1. UN-Kaufrecht (Convention on Contracts of the International Sale of Goods - CISG) a) Internationaler Anwendungsbereich b) Sachlicher Anwendungsbereich (1) Vertragsschluß (2) Leistungsstörungen c) Lückenfüllung 2. Transportrecht (CMR) 3. Factoring
II. Rechtsquellen
1. (Römisches) EG-Übereinkommen über das vom 19. Juni 1980 über das auf vertragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht (EVÜ) 2. Integration in die Art. 27 ff EGBGB a) Gebot einheitlicher Auslegung (Art. 36 EGBGB) b) Ausgenommene Bereiche (Art. 37 EGBGB) 3. Geplante „Rom I -VO“: Grünbuch der Kommission (KOM (2002) 654 endg. v. 14.1.2003)
III. Parteiautonome Festlegung des Vertragsstatuts durch Rechtswahl (Art. 27 EGBG)
1. Rechtswahl a) Gegenstand der Rechtswahl, Abgrenzung zur materiellrechtlichen Verweisung b) Teilweise Rechtswahl (dépeçage) c) Nachträgliche Rechtswahl (Art. 27 II EGBGB) d) Zustandekommen und Wirksamkeit der Rechtswahlklausel (1) Auslegung von Rechtswahlklausel (lex fori - Prinzip) (2) Form der Rechtswahl (Art. 27 IV i.V.m. Artt. 11, 29 III EGBGB) (3) Materielle Wirksamkeit: Hypothetisches Vertragsstatut (Art. 27 IV i.V.m. Art. 31 EGBGB e) Ausdrückliche Rechtswahl f) Konkludente Rechtswahl, Indizien g) Stillschweigende (nachträgliche) Rechtswahl im Prozeß 2. Grenzen der Rechtswahlfreiheit a) Binnensachverhalte (Art. 27 III EGBGB) (1) Ausschließlicher Bezug des sonstigen Sachverhalts zu einer Rechtsordnung (2) (Einfach) zwingende Bestimmungen (3) Dépeçage b) Vorbehalt (einfach) zwingenden Verbraucherschutzrechts (Art. 29 I EGBGB) c) Eingriffsnormen (Art. 34 EGBGB)
IV. Objektive Anknüpfung (Art. 28 EGBGB)
1. Grundsatz: „Engste Verbindung“ (Art. 28 I EGBGB) a) Einheitlichkeit des Vertragsstatuts b) Dépeçage (Art. 28 I 2 EGBGB) 2. Vermutungsregeln für die „engste Verbindung“ a) Gew. Aufenthalt/Hauptverwaltung des Schuldners der vertragscharakteristischen Leistung (Art. 28 II EGBGB) (1) Vertragscharakteristische Leistung (2) Fehlen einer vertragscharakteristischen Leistung (Art. 28 II 3 EGBGB) b) Grundstücksverträge (Art. 28 III EGBGB) (1) Schuldverträge über dingliche Rechte (2) Schuldrechtliche Nutzungsrechte (3) Anwendung auf kurzfristige Mietverträge? (4) Dingliche Verträge (Art. 43 I EGBGB) c) Güterbeförderungsverträge (Art. 28 IV EGBGB) 3. Engere Verbindungen mit einem anderen Staat – Ausweichklausel (Art. 28 V EGBGB)
V.
Sonderanknüpfungen 1. Verbraucherverträge (Art. 29 EGBGB)
a) Grundgedanken der Regelung (1) Kumulation bestimmter Vertragstypen und bestimmter Vertragsabschlußsituationen bei schutzwürdigen Personen (2) Einschränkung der Rechtswahl zugunsten zwingender Normen des Aufenthaltsstaates eines Verbrauchers (Art. 29 I EGBGB) (3) Ratio: „Herauslocken“ des Verbrauchers aus seinem „Umweltrecht“ (4) Lex specialis zu Art. 28 EGBGB bei objektiver Anknüpfung (Art. 29 II EGBGB) (5) Form: Lex specialis zu Art. 11 EGBGB (Art. 29 III EGBGB) (6) Verhältnis zu Art. 29a EGBGB (7) Vor- und Nachteile der Typisierung b) Persönlicher Anwendungsbereich (1) Verbraucherbegriff (2) Andere Vertragspartei c) Sachlicher Anwendungsbereich (1) Lieferung beweglicher Sachen (2) Dienstleistungen (3) Finanzierungsgeschäfte (4) Pauschalreiseverträge (5) Ausnahmetatbestände (Art. 29 IV EGBGB) d) Situativer Anwendungsbereich (1) „Werbesituation“: Angebot oder Werbung sowie Vertragsabschlußhandlung des Verbrauchers im Staat des gewöhnlichen Aufenthalts des Verbrauchers (Art. 29 Nr. 1 EGBGB) (2) „Messesituation“: Entgegennahme der Bestellung des Verbrauchers im Staat des gewöhnlichen Aufenthaltes des Verbrauchers (Art. 29 Nr. 2 EGBGB) (3) „Kaffeefahrt“: Vom Verkäufer herbeigeführte Auslandsreise (Art. 29 Nr. 3 EGBGB) (4) Anwendbarkeit auf Vertragsschluß im Internet: Ausrichtung der Werbung auf den Aufenthaltsstaat des Verbrauchers; Bedeutung von „disclaimern“ e) Rechtsfolgen (1) Einschränkungen der Wirksamkeit einer Rechtswahl: Keine Entzug des Schutzes (einfach) zwingender Schutzbestimmungen des Aufenthaltsstaates (Günstigkeitsprinzip) (2) Schutznormen (auch) verbraucherschützenden Inhalts (3) Objektive Anknüpfung bei Fehlen einer Rechtswahl (Art. 29 III EGBGB) f)
Analogiefähigkeit
und Verhältnis zu Art. 34 EGBGB („Gran Canaria-Fälle“) 2.
Sonderanknüpfung
für EG-Verbraucherschutznormen (Art. 29a EGBGB) a) Ratio b) Verhältnis zu Art. 29 EGBGB c) Voraussetzungen (1) Objektive Anwendbarkeit des Rechts eines EG/EWR-Staates (2) (Wirksame) Wahl des Rechts eines Nicht-EG/EWR-Staates (3) Enger Zusammenhang mit dem Gebiet eines EG/EWR-Staates (Art. 29a II EGBGB) d) Rechtsfolgen (1) Anwendbarkeit der Umsetzungsbestimmungen des Staates, zu welchem der enge Zusammenhang besteht (i) „Überschießende Umsetzung“ (ii) Kein Günstigkeitsvergleich mit dem Vertragsstatut (2) Erfaßte Richtlinien (Art. 29a IV EGBGB) (i) AGB-Richtlinie (ii) Time-sharing-Richtlinie (iii) Fernabsatzrichtlinie (iv) Verbrauchsgüterkaufrichtlinie (3) Schutzlücken: „Haustürgeschäfte“ e) Sonderregelung für Time-sharing-Verträge in Abwesenheit einer Rechtswahl (Art. 29a III EGBGB) f) Verhältnis zu Art. 34 EGBGB („Isle of Man-Fälle“)
3. Individualarbeitsverträge (Art. 30 EGBGB)
4. Eingriffsnormen (Art. 34 EGBGB)
a) Ratio: Durchsetzung international zwingender Bestimmungen des deutschen Rechts b) Begriff der Eingriffsnorm, Beispiele c) Ausländische Eingriffsnormen d) Spezialregelungen (1) Art. 15 EGVVG (2) § 7 AEntG (3) § 130 II GWB e) Verhältnis zu Artt. 29, 29a EGBGB, Anwendbarkeit im Bereich des Verbraucherschutzes
VI. Reichweite des Vertragsstatuts (Qualifikation)
1. Zustandekommen von Verträgen (Art. 31 EGBGB) a) Grundregel (Art. 31 I EGBGB) b) Sonderanknüpfung (Art. 31 II EGBGB) 2. Auslegung (Art. 32 I Nr. 1 EGBGB) 3. Erfüllung (Art. 32 I Nr. 2 EGBGB) a) Erfüllung b) Abgrenzung zum Statut des Erfüllungsgeschäfts (Sachstatut) c) „Berücksichtigung“ des Rechts des Erfüllungsorts (Art. 32 II EGBGB) 4. Erlöschensgründe (Art. 32 I Nr. 4 EGBGB) a) Rücktritt, Kündigung, Widerruf b) Erfüllungssurrogate, insbes. Aufrechnung c) Verjährung und Verfristung 5. Leistungsstörungen (Art. 32 I Nr. 3 EGBGB) 6. Folgen der Nichtigkeit (Art. 32 I Nr. 5 EGBGB) 7. Vorvertragliche Pflichtverletzungen (culpa in contrahendo) 8. Beweislast und Beweisführung 9. Forderungsabtretung a) Kausalverhältnis: Zessionsgrundstatut (Art. 33 I EGBGB) b) Übertragungsakt: Zessionsstatut (Art. 33 II EGBGB) 10. Gesetzlicher Forderungsübergang (Art. 33 III EGBGB)
VII. Sachnormverweisung (Art. 35 I EGBGB)
VIII. Rechtsspaltung (Art. 35 II EGBGB)
IX. Prüfungsreihenfolge (s. Anhang III)
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
v. Hoffmann/Thorn IPR § 7 Rn. 37 – 57 (Allgemeine Rechtsgeschäftslehre), § 10 (Vertragliche Schuldverhältnisse)
b) Speziell
c) Rechtsprechung
§ 5 Internationales außervertragliches Schuldrecht
A. Rechtsquellen
I. Art. 38 ff EGBGB
II. Geplante „Rom II -VO“: Aktionsplan des Rates und der Kommission vom 3.12.1998 (Abl. EG 199 C 19/01) Nr. 40; Vorentwurf einer VO
B. Ungerechtfertigte Bereicherung (Art. 38 EGBGB)
I. Leistungskondiktion (Art. 38 I, 32 I Nr. 5 EGBGB)
1. Akzessorische Anknüpfung an das Statut des (vermeintlichen) Rechtsgrundes 2. Mehrpersonenverhältnisse
II. Eingriffskondiktion (Art. 38 II EGBGB)
III. Sonstige Nichtleistungskondiktionen
IV. Auflockerungsklausel (Art. 41 EGBGB)
1. Vertragsakzessorische Anknüpfung (Art. 41 II Nr. 1 EGBGB) 2. Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 41 II Nr. 2 EGBGB)
V. Nachträgliche Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)
C. Geschäftsführung ohne Auftrag (Art. 39 EGBGB)
I. Recht des Vornahmeortes (Art. 39 I EGBGB)
1. Mehrere Vornahmeorte 2. Auseinanderfallen von Handlungs- und Erfolgsort
II. Tilgung fremder Verbindlichkeiten (Art. 39 II EGBGB)
III. Auflockerungsklausel (Art. 41 EGBGB)
1. Vertragsakzessorische Anknüpfung (Art. 41 II Nr. 1 EGBGB) 2. Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 41 II Nr. 2 EGBGB)
IV. Nachträgliche Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)
D. Unerlaubte Handlungen
I. Die maßgeblichen Interessen
II. Qualifikation
1. Verschuldenshaftung 2. Gefährdungshaftung 3. Direktansprüche 4. Unterlassungsansprüche 5. Vorvertragliche Pflichtverletzungen (culpa in contrahendo)
III. Die Tatortregel (lex loci delicti commissi)
1. Handlungs- und Erfolgsort (Art. 40 I EGBGB) 2. Distanzdelikte a) Handlungsort (1) Bestimmung des Handlungsorts (2) Mehrheit von Handlungsorten b) Erfolgsort (1) Bestimmung des Erfolgsorts (2) Mehrheit von Erfolgsorten („Streudelikte“): „Mosaiktheorie“ c) Begrenzung des Ubiquitätsgrundsatzes: Befristetes Optionsrecht des Geschädigten (1) Zweck und zeitliche Grenzen (2) Prozeßrechtlicher oder materiellrechtlicher Charakter? (3) Hinweispflicht des Gerichts?
IV. „Auflockerung“ des Deliktsstatuts
1. Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 40 II EGBGB) 2. Ausweichklausel (Art. 41 EGBGB) a) Akzessorische Anknüpfung b) Sonstige Fälle einer Nähebeziehung
V. Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)
1. Nachträgliche Rechtswahl a) Zulässigkeit b) Zustandekommen und Wirksamkeit 2. Relevanz einer vorherigen Rechtswahl bei akzessorischer Anknüpfung
VI. Rück- und Weiterverweisung
1. Grundsatz: Gesamtverweisung (Art. 4 I 1 EGBGB) 2. Ausschluß des renvoi a) Bei nachträglicher Rechtswahl gem. Art. 42 EGBGB (Art. 4 II EGBGB) b) Bei akzessorischer Anknüpfung gem. Art. 41 I, II Nr. 1 EGBGB (Art. 4 I 1 Hs. 2 EGBGB): Aufrechterhaltung des erstrebten materiellrechtlichen Gleichlaufs c) Ausübung des Bestimmungsrechts gem. Art. 40 I 2 EGBGB? d) Generell bei Einschränkung der Alternativität durch den renvoi?
VII. Besondere Fallgruppen
1. Delikte im Internet a) „upload“-Ort als Handlungsort, Irrelevanz des Serverstandorts b) Erfolgsort (1) Bestimmungsort, „disclaimer“ (2) Aufrufort, „Mosaiktheorie“ 2. Persönlichkeitsverletzungen, insbes. Pressedelikte 3. Wettbewerbsverstöße a) Marktort b) Wettbewerbsverstöße im Internet c) Herkunftslandsprinzip (§§ 2 VI, 4 I, II TDG; Art. 3 II e-commerce-Richtlinie) 4. Straßenverkehrsunfälle 5. Produzentenhaftung
VIII. Umfang und Grenzen des Deliktsstatuts
1. Begrenzung des Schadensersatzes, Art. 40 III Nr. 1 und Nr. 2 EGBGB 2. Ordre-public-Klausel, Art. 40 III Nr. 3 EGBGB 3. Direktanspruch gegen den Versicherer, Art. 40 IV EGBGB
IX. Prüfungsreihenfolge (s. Anhang IV)
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
b) Speziell
c) Rechtsprechung
§ 6 Internationales Sachenrecht
A. Die maßgeblichen Interessen
B. Anwendbares Recht
I. Belegenheitsrecht - lex rei sitae (Art.43 I EGBGB)
II. (Un-)Zulässigkeit einer Rechtswahl
1. Grundsatz 2. Mittelbare Rechtswahl über den renvoi
III. Ausweichklausel (Art. 46 EGBGB)
C. Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)
I. Dingliche Rechte und Pflichten
1. Typen der Sachenrechte 2. Besitz 3. Eigentumsvermutungen 4. Rechtliche Eigenschaften 5. Entstehung, Änderung, Übertragung und Untergang 6. Unmittelbar aus der Rechtsinhaberschaft resultierende schuldrechtliche Ansprüche
II. Berührungen mit anderen Statuten
1. Schuldstatut (Konsensual- und Trennungsprinzip, Abstraktionsprinzip) 2. Erbstatut 3. Ehegüterstatut 4. Wertpapierrechtsstatut (Forderungsstatut)
D. Renvoi (Art. 4 I EGBGB)
I. Zulässigkeit (Art. 4 I EGBGB) II. Praktische Bedeutung
E. Statutenwechsel
I. Offene Tatbestände
1. Keine rechtliche Anerkennung 2. Berücksichtigung von Auslandstatsachen (Art. 43 III EGBGB)
II. Abgeschlossene Tatbestände
1. Anerkennung wohlerworbender Rechte 2. Unbekannte Rechtsinstitute a) Transposition b) Vorbehalt des neuen Belegenheitsrechts (Art. 43 II EGBGB) 3. Vollendung des Erwerbs durch Statutenwechsel a) Offene Tatbestände (Art. 43 III EGBGB) b) Heilung unwirksamer abgeschlossener Tatbestände durch Statutenwechsel? 4. Wiederaufleben dinglicher Rechte
F. Sonderfälle
I. Internationaler Versendungskauf
II. Res in transitu
III. Transportmittel (Art. 45 EGBGB)
IV. Grundstücksemissionen (Art. 44 EGBGB)
V. Erwerb vom Nichtberechtigten
1. Genehmigung des Berechtigten 2. Gutgläubiger Erwerb
VI. Internationaler Kulturgüterschutz
1. Art. 12 der Richtlinie 93/7/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften über die Rückgabe von unrechtmäßig aus dem Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats verbrachten Kulturgüter vom 15. März 1993 (Abl. EG 1993 Nr. L 74, S. 74) 2. § 8 KultGüRückG v. 15.10.1998 (BGBl. I 3162) 3. § 20 KulturgutSchutzG
VII. Internationales Enteignungsrecht
Literaturhinweise (Auswahl):
a) Allgemein
b) Speziell
c) Rechtsprechung
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