Internationales Privatrecht II

- Besonderer Teil -

 

Sommersemester 2005

 


Zeit: Montag, 9.00 - 11.00 Uhr
Ort: Hs. 118
Beginn: 11.4.2005
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Gliederung der Vorlesung

 

  


 

§ 1          Internationales Personenrecht

 

A.             Natürliche Personen

 

I.               Rechtsfähigkeit (Art. 7 I EGBGB)

 

1.              Beginn

2.              Ende

a)              Todeserklärungen (Art. 9 EGBGB)

b)              Kommorientenvermutungen (Art. 9 EGBGB)

 

II.              Geschäftsfähigkeit (Art. 7 I EGBGB)

 

1.              Anwendungsbereich des Geschäftsfähigkeitsstatuts

2.              Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB)

3.              Abgrenzungen

a)              „Besondere Geschäftsfähigkeiten“

b)              Wirkungsstatut (Geschäftsfähigkeit als selbständig anzuknüpfende Vorfrage)

c)              Vertretungsstatut

4.              Statutenwechsel – „semel maior, semper maior“ (Art. 7 II EGBGB)

5.              Drittschutz (Art. 12 EGBGB)

6.              Folgen fehlender Geschäftsfähigkeit

7.              Entmündigung

 

III.            Name (Art. 10 EGBGB)

 

1.              Anwendungsbereich des Namensstatuts

2.              Personalstatut (Art. 10 I EGBGB)

3.              Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB)

4.              Vorfragenanknüpfung

5.              Statutenwechsel

a)              Wandelbarkeit des Namensstatuts

b)              Wahrung wohlerworbener Rechte

6.              Ehename (Art. 10 II EGBGB)

7.              Kindesname (Art. 10 III EGBGB)

8.              Namensänderung

9.              Namensschutz

a)              Deliktsstatut

b)              Bereicherungsstatut

10.          Handelsnamen, Name von juristischen Personen, Domainnamen

B.             Juristische Personen, Gesellschaften

 

I.               Gesellschaftsstatut

 

1.              Gründungstheorie

2.              Sitztheorie

 

II.              Reichweite des Gesellschaftsstatuts (Qualifikation)

 

1.              Gründung und Auflösung

2.              Rechts- und Geschäftsfähigkeit

3.              Name und Firma

4.              Organisation und Rechnungslegung

5.              Interne Beziehungen

6.              Haftung aus Verletzung gesellschaftsrechtlicher Vorschriften

7.              Haftung für Gesellschaftsverbindlichkeiten

8.              Vertretung der aufgrund ihrer Organisation handelnden Organe

9.              Durchgriffshaftung

 

III.            Anerkennung ausländischer Gesellschaften

 

IV.           Arbeitnehmermitbestimmung

 

V.            Sitzverlegung

 

VI.           Nicht rechtsfähige Personenvereinigungen

 

VII.         Der Einfluß des Europarechts: „Daily Mail“, „Centros“, „Überseering“ und "Insipre Arts"

 

VIII.        Internationales Konzernrecht

 

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 7 Rn. 1 - 36

Kropholler IPR § 42 – 43 (nat. Personen, Name), § 55 (Gesellschaften)

Rauscher IPR S. 133 – 152

Siehr IPR §§ 15 – 19 (nat. Personen), 41 (Gesellschaften)

 

b) Rechtsprechung

 

EuGH Urteil v. 9.3.1999, Rs. C-212/97 "Centros", Slg. I 1999, 1459 = NJW 1999, 2027

 

IPR und Europarecht: Sitztheorie im Internationalen Gesellschaftsrecht und Niederlassungsfreiheit des EG-Vertrags (Art. 43 EGV, ex-Art. 52 EGV)

EuGH, Urt. v. 5.11.2002 Rs. C-208/000 "Überseering", NJW 2002, 3614

Rechts- und Parteifähigkeit ausländischer Gesellschaften - Sitztheorie oder Gründungstheorie? ("Überseering")

EuGH, Urt. v. 30.9.2003, Rs. C-167/01 ("Inspire Art")

Niederlassungsfreiheit (Art. 43, 46 EGV) und materiellrechtliche Sondervorschriften für "Schein-Auslandsgesellschaften"

BGH NJW 2002, 3539

Parteifähigkeit einer nach ausländischem Recht gegründeten juristischen Person nach Sitzverlegung ins Inland; Sitz- und Gründungstheorie, Rechts- und Parteifähigkeit der BGB-Gesellschaft

BGH NJW 2003, 1461 Internationales Gesellschaftsrecht: Gründungstheorie vs. Sitztheorie bei Sitzverlegung innerhalb der EG (Fortsetzung des Verfahrens "Überseering")
BGH v. 5.7.2004 - II ZR 389/02 Internationales Gesellschaftsrecht im Verhältnis zu den USA: Geltung und Reichweite der Gründungstheorie nach Art. VII, XXV Deutsch-amerikanischer Freundschaftsvertrag; Erfordernis eines "genuine link"
BGH v. 13.10.2004 - I ZR 245/01 Internationales Gesellschaftsrecht: Gründungsanknüpfung im Verhältnis zu den USA, Existenz und Reichweite des "genuine link"-Erfordernisses (Problem der Scheinauslandsgesellschaften)
BGH NJW 2005, 1648 Internationales Gesellschaftsrecht: Reichweite der Gründungstheorie (Eigenhaftung des Geschäftsführers einer "englischen" private limited company); Anknüpfung der deliktischen Haftung des Geschäftsführers nach Deliktsstatut
BGH NJW 2004, 1315 Bereicherungsausgleich in Mehrpersonenverhältnissen (Anweisungslage bei nicht zurechenbarer Anweisung eines Geschäftsunfähigen); IPR: Abgrenzung von Bereicherungsstatut, Personalstatut (Geschäftsfähigkeit), Gesellschaftsstatut (ges. Vertretung) und Vollmachtstatut
   

BayObLG NJW 1992, 632

(Unselbständige) Vorfragenanknüpfung im internationalen Namensrecht

BayObLG NJW FamRZ 2003, 310 Unselbständige Vorfragenanknüpfung im internationalen Namensrecht und (absolute) Wirkung inländischer Statusurteile
OLG Hamm NJW 2004, 1688 Familienname der geschiedenen Ehefrau - selbständige Vorfragenanknüpfung im internationalen Namensrecht bei Vorliegen eines inländischen Statusurteils: Vorlagebeschluß an den BGH

 

 


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§ 2           Internationales Familienrecht

 

 

 

A.             Allgemeine Anknüpfungsgrundsätze und Entwicklungslinien des Internationalen Familienrechts

 

I.               Mannesrecht und Art. 3 GG: Der lange Weg zur kollisionsrechtlichen Gleichberechtigung und seine Folgeprobleme

 

II.              Staatsangehörigkeits- und Aufenthaltsprinzip

 

III.            Überlagerung durch staatsvertragliches Kollisionsrecht

 

IV.           Geplante EG-Rechtsakte („Rom III und IV“): Aktionsplan des Rates und der Kommission vom 3.12.1998 (Abl. EG 199 C 19/01) Nr. 41; GRÜNBUCH der EG-Kommission über das anzuwendende Recht und die gerichtliche Zuständigkeit in Scheidungssachen vom 14.3.2005 (KOM(2005) 82 endgültig)

 

V.            Internationales Verfahrensrecht in Familiensachen

 

1.              EheVO Nr. 2201/2003 („Brüssel IIa-VO“)

2.              Geplante neue umfassende VO über Ehe- und Kindschaftssachen einschl. Kindesentführung:         Kommissionsvorschlag v. 17.5.2000, KOM(2002) 222 endgültig/2

3.              Autonomes Verfahrensrecht

4.              Gesetz zum internationalen Familienrecht v. 26.1.2005, BGBl. 2005 I 162 (via Bundesanzeiger-  Verlag)

 

B.             Internationales Eherecht

 

I.               Eheschließung (Art. 13 EGBGB)

 

1.              Eheschließungsstatut

a)              Kumulative Anknüpfung

b)              Unwandelbare Anknüpfung

c)              Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB)

d)              Einfluß des ordre public (Art. 6 EGBGB, Art. 6 I GG)

2.              Ausnahmsweise Anwendung deutschen Rechts, Art. 13 Abs. 2 EGBGB

3.              Form der Eheschließung

a)              Eheschließung im Inland

b)              Eheschließung im Ausland

4.              Stellvertretung („Handschuhehe“)

a)              Stellvertretung in der Präsenz (Formstatut)

b)              Stellvertretung im Willen (Geschäftsstatut)

5.              Folgen einer fehlerhaften Eheschließung

a)              Grundsatz des strengeren Rechts

b)              „Heilung durch Statutenwechsel“?

6.              Hinkende Ehen

 

II.              Allgemeine Ehewirkungen (Art. 14 EGBGB)

 

1.              Qualifikation

a)              Direkter Anwendungsbereich

b)              Abgrenzung von anderen Materien

(1)            Ehegattenunterhalt

(2)            Vermögensrechtliche Beziehungen

(3)            Ehescheidung

c)              Art. 14 EGBGB als Zentralnorm des Internationalen Ehe- und Familienrechts

2.              (Keine) staatsvertraglichen Regelungen

3.              Ehewirkungsstatut

a)              Objektive Anknüpfung (Art. 14 I EGBGB - „Kegel’sche Leiter“)

b)              Rechtswahl (Art. 14 II – IV EGBGB)

c)              Wandelbarkeit des Ehewirkungsstatuts

4.              Rück- und Weiterverweisung

5.              Verkehrsschutz (Art. 16 EGBGB)

6.              Sonderanknüpfung für Ehewohnung und Hausrat (Art. 17a EGBGB)

 

III.            Güterrechtliche Wirkungen der Ehe

 

1.              Historischer Hintergrund und intertemporales Recht (Art. 220 III EGBGB)

2.              Qualifikation

3.              Unwandelbarkeit

4.              Einheitlichkeit des Güterrechtsstatuts

5.              Grundtatbestand des Art. 15 Abs. 1 EGBGB

6.              Güterrechtliche Rechtswahl (Art. 15 II EGBGB)

7.              Verkehrsschutz nach Art. 16 Abs. 1 EGBGB

 

IV.           Ehescheidung

 

1.              Qualifikation

a)              Trennung „dem Bande nach“

b)              Privatscheidungen

c)              „Trennung von Tisch und Bett“

2.              Anwendbares Recht

a)              Regelanknüpfung (Art. 17 I 1 EGBGB)

b)              Exklusivnormen für Deutsche (Art. 17 I 2 EGBGB)

3.              Form der Scheidung

a)              Auslandsscheidung

b)              Inlandsscheidung (Art. 17 II EGBGB)

4.              Versorgungsausgleich

5.              Verfahren

a)              Privatscheidungen

(1)            Inländisches Scheidungsmonopol (Ar. 17 II EGBGB)

(2)            „Materiellrechtliche Anerkennung“ ausländischer Privatscheidungen

b)              Scheidung unter gerichtlicher/behördlicher Mitwirkung

(1)            Internationale Zuständigkeit (§ 606a ZPO, Art. 2 Brüssel II-VO)

(2)            Anerkennung

(i)             Materielle Voraussetzungen (Art. 13 ff Brüssel II-VO, § 328 ZPO)

(ii)            Formelle Voraussetzungen (Art. 7 § 1 FamRÄndG, J/H Nr. 191)

 

C.             Verlöbnis, Nichteheliche Lebensgemeinschaft und Partnerschaft

 

I.               Verlöbnis

 

II.              Eingetragene Lebenspartnerschaften (Art. 17b EGBGB)

 

III.            Nichtregistrierte Lebensgemeinschaften und Partnerschaften

 

D.             Internationales Kindschaftsrecht

 

I.               Abstammung

 

1.              Begründung (Artt. 19, 23 EGBGB)

a)              Alternative Anknüpfung

b)              Rangfolge

2.              Anfechtung (Art. 20 EGBGB)

3.              Legitimation

4.              Alternative Vorfragenanknüpfung „in favorem legitimationis“

 

II.              Adoption (Art. 22 EGBGB)

 

1.              Adoptionsstatut (Art. 22 I EGBGB)

a)              Adoptionsvoraussetzungen

b)              Sonderanknüpfung für Zustimmungserfordernisse (Art. 23 EGBGB)

2.              Adoptionswirkungen

a)              Adoptionswirkungsstatut (Art. 22 II EGBGB)

(1)            „Starke“ Adoption

(2)            „Schwache“ Adoption

b)              Erbrechtliche Folgen

(1)            Unterscheidung Erbstatut/Adoptionswirkungsstatut

(2)            Substitutionsanordnung durch den Erblasser (Art. 22 III EGBGB)

c)              Wirkungen und Umwandlungen von Auslandsadoptionen/Adoptionen nach ausländischem Recht nach dem AdWirK (J/H Nr. 193): Substitutionsfeststellung und Unwandlungsausspruch

3.              Das Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Internationalen Adoption 1993

4.              Anerkennung von Auslandsadoptionen

a)              § 16a FGG

b)              Art. 23 AdoptÜbk 1993

 

III.            Wirkungen des Eltern-Kind-Verhältnisses (Art. 21 EGBGB)

 

IV.           Das Haager Minderjährigenschutzabkommen (MSA) 1961

 

1.              Persönlicher Anwendungsbereich

2.              Örtlicher Anwendungsbereich: loi uniforme

3.              Sachlicher Anwendungsbereich: Internationale Zuständigkeit, anwendbares Recht und Anerkennung von Schutzmaßnahmen

4.              Grundprinzipien: Gleichlauf von Zuständigkeit und anwendbarem Recht

5.              Zuständigkeiten

a)              Grundregel

b)              Besondere Zuständigkeiten

6.              Ablösung durch das Kinderschutzübereinkommen (KSÜ) 1996?

 

V.            Internationale Kindesentführungen

 

1.              Grundproblem

2.              Lösung nach dem HKÜ

3.              Verhältnis zu anderen Übereinkommen

4.              Zielsetzung

5.              Funktionsweise

6.              Die Entscheidung über die Rückführung

7.              Probleme des HKÜ

a)              Verhältnis zur Brüssel-II-Verordnung

b)              Lösungsstrategie nach dem KSÜ

8.              Verordnung (EG) Nr. 2201/2003 des Rates vom 27. November 2003 über die Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und in Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1347/2000 ("Brüssel IIa-VO"), tritt am 1.8.2004 in Kraft, gilt ab 1.3.2005

 

E.             Vormundschaft, Pflegschaft und Betreuung (Art. 24 EGBGB)

 

I.               Vorrang des MSA

 

II.              Abgrenzung zum Kindschaftsstatut (Art. 21 EGBGB)

 

III.            Verbleibender Anwendungsbereich

 

IV.           Internationale Zuständigkeit (§§ 35b, 69e FGG)

 

F.             Unterhalt

 

I.               Kollisionsnormen

 

1.              Haager Unterhaltsübereinkommen

2.              Inkorporation in Art. 18 EGBGB

3.              Rangfolge

4.              Sonstige multi- und bilaterale staatsvertragliche Regelungen

 

II.              Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)

 

1.              Anwendungsbereich

a)              Familienrechtliche Unterhaltspflichten

(1)            Verwandtschaft

(2)            Ehe

b)              Anwendung auf nichteheliche Lebensgemeinschaften/Pflegekindschaft?

2.              Unterhaltsbegründung

3.              Ausmaß

4.              Ergänzende materiellrechtliche Regelung (Sachnorm) in Art. 18 VII EGBGB

 

III.            Vorfragenanknüpfung

 

IV.           Anwendbares Recht

 

1.              Überwiegender Inlandsbezug (Art. 18 V EGBGB)

2.              Ehegatten und Verwandte

a)              Gewöhnlicher Aufenthalt des Berechtigten; Wandelbarkeit des Unterhaltsstatuts

b)              Subsidiäre Anknüpfungen

(1)            Gemeinsame Staatsangehörigkeit (Art. 18 I 2 EGBGB)

(2)            Deutsches Recht (Art. 18 II EGBGB)

c)              Unterhalt in der Seitenlinie und bei Schwägerschaft: Schutz vor „exorbitanten“ Unterhaltsansprüchen (Art. 18 III EGBGB

3.              Nachehelicher Unterhalt (Art. 18 IV EGBGB)

a)              Anknüpfung an das tatsächliche Eheauflösungsstatut

b)              Unwandelbarkeit

4.              Unterhaltsverpflichtungen in „Eingetragenen Lebens­partner­schaf­ten“

a)              Verweisung auf die „allgemeinen Vorschriften“ (Art. 17b I 2 EGBGB)

b)              Hilfsweise Anknüpfung an das Recht des Registrierungsortes

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 8

Kropholler IPR § 44 – 50

Rauscher IPR S. 152 – 219

Siehr IPR  §§ 1 – 14

 

b) Speziell

 

Wagner, IPRax 2001, 281

Das neue Internationale Privat- und Verfahrensrecht zur eingetragenen Lebenspartnerschaft

Henrich, FamRZ 1998, 1401

Kindschaftsrechtsreformgesetz und IPR

Busch, IPRax 2003, 13

Adoptionswirkungsgesetz und Haager Adoptionsübereinkommen – von der Nachadoption zur Anerkennung und Wirkungsfeststellung

Vorarbeiten zum Erlaß eines Rechtsakts der EG zum Internationalen Scheidungsrecht GRÜNBUCH der EG-Kommission über das anzuwendende Recht und die gerichtliche Zuständigkeit in Scheidungssachen vom 14.3.2005 (KOM(2005) 82 endgültig)
Gesetz zum internationalen Familienrecht v. 26.1.2005, BGBl. 2005 I 162 (via Bundesanzeiger-Verlag)  

 

c) Rechtsprechung

 

BVerfGE 31, 58 ff

 

IPR und Grundrechte I: Verfassungsmäßigkeit von Kollisionsnormen, ordre public (Art. 6 EGBGB, Art. 30 EGBGB a.F.) und Grundrechte ("Spanier"-Beschluß)

BVerfG NJW 1983, 1986

IPR und Grundrechte II: Die Nichtigerklärung von Art. 15 EGBGB a.F.

BVerfG v. 18.12.2002 - 1 B BvR 108/96 IPR und Grundrechte III: Kollisionsrecht und Gleichberechtigungsgrundsatz im internationalen Ehegüterrecht:: Das "Weiterleben" des Mannesrechts nach Art. 220 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 EGBGB
BGHZ 29, 137

 

Eheschließung: Stellvertretung bei der Eheschließung als Formfrage ("Handschuhehe")

BGH NJW 2002, 1268

Eheschließung: Aufhebung einer bigamischen Ehe, Eheschließungsstatut, Vorfrage der Auflösung der Vorehe, Rechtsschutzbedürfnis

BGH FamRZ 2003, 838 Eheschließung/Ehescheidung: Internationales Eherecht und obligatorische Zivilehe (Art. 13 Abs. 3 EGBGB); (keine) Heilung durch Zusammenleben; Haftung des Rechtsanwalts bei Scheidung einer Nichtehe; Kausalität und Zurechung bei mehreren Schädigern; kein Haftungsausschluß bzw- minderung durch Mitverschulden des Gerichts

OLG Hamm NJW-RR 1993, 838

Eheschließung: Selbständige Anknüpfung der Vorfrage einer bestehenden Ehe des Erblassers, Rolle eines deutschen Scheidungsurteils

OLG Nürnberg NJW-RR 1998, 2

 

Eheschließung: Rechtsfolgen einer Doppelehe im IPR, Kumulative Anknüpfung und der Grundsatz des "ärgeren Rechts"

AG Hanau FamRZ 2004, 949 Mehrehe, Eheschließungsstatut (Art. 13 EGBGB) und ordre public-Vorbehalt (Art. 6 EGBGB)
OLG Zweibrücken FamRZ 2004, 950 Eheschließungsstatut (Art. 13 EGBGB): Verbot der Mehrehe (§ 1306 BGB) als zweiseitiges Ehehindernis; Grundsatz des ärgeren Rechts
AG Prüm FamRZ 2002, 1561

 Eheschließung: Eheaufhebungsstatut bei irrtümlich eingegangener Ehe

OLG Köln FamRZ 1998, 1590

Ehewirkungsstatut/Scheidungsstatut: "Gemeinsame engste Verbindung" i.S.v. Art. 14 I Nr. 3 EGBGB i.V.m. Art. 17 I EGBGB

BGH NJW 1987, 2161

 

Ehegüterrecht/Unterhaltsrecht: Qualifikation der islamisch-rechtliche Morgengabe

OLG Köln FamRZ 2005, 534 Abänderungsklage (§ 323 ZPO) bei ausländischem Unterhaltstitel nach Statutenwechsel: Internationale Zuständigkeit nach EuGVVO, Zulässigkeit der Abänderung und anwendbares Recht (Haager Unterhaltsübereinkommen 1973)

BGHZ 47, 324

Ehescheidung: Qualifikation im IPR: lege fori-Qualifikation dem inländischen Recht unbekannter Rechtsinstitute ("Trennung von Tisch und Bett")

BGHZ 56, 180 Eheverbot der Religionsverschiedenheit, ordre public (jetzt: Art. 6 EGBGB) und Befreiung vom Erfordernis eines Ehefähigkeitszeugnisses (jetzt: § 1309 II BGB)
BGH v. 6.10.2004 - XII ZR 225/01 Ehescheidung nach iranisch-religiösem Recht vor deutschen Gerichten: Internationale Zuständigkeit und anwendbares Recht, Abgrenzung von materiellem Recht und Verfahrensrecht, Einfluß des ordre public

OLG Frankfurt/Main FamRZ 2001, 293

Ehescheidung: Prozeßrechtliche Qualifikation eines obligatorischen Versöhnungsversuchs vor der Ehescheidung (Kroatien)

BayObLG FamRZ 2003, 381 Ehescheidung: Materiellrechtliche „Anerkennung“ einer islamisch-rechtlichen Privatscheidung; Abgrenzung zur prozeßrechtlichen Anerkennung nach § 328 ZPO bei gerichtlicher Registrierung einer Privatscheidung; Anknüpfung des Scheidungsstatuts
AG Kulmbach v. 28.10.2003 - 1 F 512/00 Ehescheidung durch einseitige Verstoßung („talaq“) vor deutschen Gerichten: Scheidungsstatut, inländisches Scheidungsmonopol der Gerichte (Art. 17 II EGBGB) und ordre public (Art. 6 EGBGB)
OLG Hamm FamRZ 2004, 954 Ehescheidung: Voraussetzung der regelwidrigen Anwendung deutschen Scheidungsrechts nach Art. 17 I S. 2 EGBGB

BGHZ 120, 29

Elterliche Sorge: Ordre public-Verstoß (Art. 6 EGBGB) des iranischen Sorgerechts - Grundrechtsverletzung, Inlandsbezug und einzelfallorientierte Betrachtungsweise

BGH NJW 2005, 672 Schutzmaßnahmen nach Art. 2 MSA, Bedeutung von Art. 3 MSA, Gefährdungszuständigkeit nach Art. 8 MSA

OLG Stuttgart FamRZ 1997, 958

Elterliche Sorge: Sorgerechtsstatut außerhalb des MSA (Art. 19 II EGBGB a.F.; jetzt Art. 21 EGBGB), "Versteckte" bzw. "hypothetische" Rückverweisung ("hidden renvoi") - USA

BayObLGZ 1999, 163

Legitimation: Anknüpfung dem eigenen materiellen Recht nicht (mehr) bekannter Rechtsinstitute (Legitimation des nichtehelichen Kindes)

BayObLG NJW-RR 2002, 1009 = IPRax 2002, 405

Abstammung: Alternativanknüpfung des Abstammungsstatuts (Art. 19 I EGBGB), Bedeutung des Günstigkeitsprinzips: Schnelle rechtliche oder schnelle wirkliche Vaterschaft (oder "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach")

OLG Düsseldorf FamRZ 1998, 1627

Adoption/Erbrecht: Qualifikation, Vorfrage und Substitution im Internationalen Privatrecht: Das Erbrecht des Adoptivkindes

 

 

 



§ 3          Internationales Erbrecht

 

A.             Staatsvertragliche Regelungen

 

B.             Grundsätze des deutschen internationalen Erbrechts

 

I.               Staatsangehörigkeitsprinzip (Art. 25 I EGBGB)

 

II.              Nachlaßeinheit

 

III.            Geringe Rolle des Parteiwillens (Art. 25 II EGBGB)

 

C.             Abweichende Konzeptionen

 

I.               Aufenthaltsrecht

 

II.              Nachlaßspaltung

 

III.            Erweiterte Rechtwahl

 

D.             Form letztwilliger Verfügungen

 

I.               Haager Testamentsformübereinkommen 1961

 

1.              Inkorporation durch Art. 26 I – IV EGBGB

2.              Rangfolge

 

II.              Alternative Anknüpfung des Formstatuts in favorem testamenti

 

III.            Folgen von Formmängeln

 

1.              Milderes Recht

2.              Erbstatut

 

E.             Erbstatut

 

I.               Heimatrecht (Art. 25 I EGBGB)

 

II.              (Beschränkte) Rechtswahl (Art. 25 II EGBGB)

1.              Voraussetzungen

2.              Folgen

3.              Rechtswahl nach ausländischem Erbstatut - Nachlaßplanung

 

III.            Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)

 

1.              Berufung zur Erbschaft

a)              Allgemeines

b)              Gesetzliche Erbfolge

c)              Gewillkürte Erbfolge

(1)            Testierfähigkeit

(2)            Materielle Wirksamkeit und Bindungswirkung letztwilliger Verfügungen: Hypothetisches Erbstatut (Art. 26 V EGBGB)

d)              Pflichtteilsrecht

2.              Umfang des Nachlasses

3.              Rechtliche Stellung der Erben, Erbschaftserwerb und Erbengemeinschaft

a)              Unmittelbarer Anfall

b)              Annahmeerfordernis

c)              Erwerb durch Zwischenpersonen

d)              Testamentsvollstreckung

4.              Erbenhaftung

5.              Zweiseitige Rechtsgeschäfte mit Berührung zum Erbrecht

6.              Erbstatut und Ehegüterstatut

 

F.             Probleme des Allgemeinen Teils

 

I.               Anknüpfung von Vorfragen

1.              Allgemeines

2.              Erbrecht des Adoptivkindes

a)              Adoption als Vorfrage

b)              Substitution

c)              Erblasserische Substitutionsanordnung (Art. 22 III EGBGB)

 

II.              Rück- und Weiterverweisung, Unteranknüpfung (Art. 4 EGBGB)

III.            Vorrang des Einzelstatuts (Art. 3 Abs. 3 EGBGB)

IV.           Handeln unter falschem Recht

 

G.            Nachlaßspaltung und Nachlaßkonflikte

 

H.             Nachlaßverfahrensrecht

 

I.               Gleichlaufprinzip

 

II.              Fremdrechtserbschein (§ 2369 BGB)

 

III.            Testamentsvollstreckerzeugnisse

 

IV.           Anerkennung und Gutglaubenswirkungen ausländischer Zeugnisse

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 9

Kropholler IPR § 51

Rauscher IPR  S. 219 - 228

Siehr IPR §§ 20 – 21

 

b) Speziell

 

Dörner, DNotZ 1988, 67

Probleme des neuen Internationalen Erbrechts

Siehr, IPRax 1987, 4 

Das internationale Erbrecht nach dem Gesetz zur Neuregelung des Internationalen Privatrechts

Vorarbeiten zum Erlaß eines Rechtsakts der EG zum Internationalen Erbrecht: GRÜNBUCH der EG-Kommission zum Erb- und Testamentsrecht vom 1.3.2005 (KOM(2005) 65 endgültig)

 

c) Rechtsprechung

 

BGHZ 24, 352

Rück- und Weiterverweisung, Qualifikationsverweisung: Bewegliches und unbewegliches Vermögen

BGHZ 144, 251

Rück- und Weiterverweisung, Qualifikationsverweisung: Bewegliches und unbewegliches Vermögen

BGH NJW 1994, 939

Abgrenzung von Erbstatut, Sachstatut und Wertpapierrechtsstatut

BGH NJW 1995, 58

Transposition/Anpassung im IPR: Ausländisches Vindikationslegat im Inland

BayObLG NJW-RR 1990, 1033

"Einzelstatut bricht Gesamtstatut" - kollisionsrechtliche Nachlaßspaltung durch Art. 3 Abs. 3 EGBGB (Frankreich)

BayObLG NJW 2003, 216

Vorrang des Einzelstatuts (Art. 3 III EGBGB) und kollisionsrechtliche Nachlaßspaltung (deutsch-deutsches Erbrecht); verfahrensrechtliche und materiellrechtliche Folgen der Nachlaßspaltung (Erbscheinserteilung); Willensmängel: (keine) Anfechtung einer Erbschaftsausschlagung wegen "Irrtums" über den (zukünftigen) Wert des Nachlasses

BGH NJW 2004, 3558

Pflichtteilsvermächtnis bei Nachlaßspaltung (Art. 3 Abs. 3 EGBGB), Testamentsformstatut (Haager Testamentsformübereinkommen 1961, Nachlaßkonflikt und (ergänzende) Testamentsauslegung

OLG Düsseldorf FamRZ 1998, 1627

Qualifikation, Vorfrage und Substitution im Internationalen Privatrecht: Das Erbrecht des Adoptivkindes

OLG Hamm IPRax 1994, 49

Ungleichbehandlung männlicher und weiblicher Erben im islamischen (hier: iranischen) Recht und deutscher ordre public (Art. 6 EGBGB)

OLG Karlsruhe NJW 1990, 1420

Unteranknüpfung bei Rechtsspaltung: Erbfolge nach einem texanischen Erblasser mit inländischem Nachlaß; Nachlaßspaltung: Qualifikation von § 1371 BGB

LG Kempten NJW-RR 2002, 1588 Erbstatut bei Beerbung eines Schweizer Staatsangehörigen mit letztem Wohnsitz in Deutschland

LG Mosbach ZEV 1998, 498 = JuS 1999, 296 = IPRspr. 1997, 119

Angleichung im Fall der Normenhäufung: Erb- und güterrechtliche Begünstigung des überlebenden Ehegatten, Qualifikation von § 1371 BGB

OLG Stuttgart v.  8.3.2005 - 8 W 96/04

Qualifikation von § 1371 BGB und Anwendung bei nicht-deutschem Erbstatut

LG München I IPRax 1998, 117

Erbstatut, Testamentsauslegung und "Handeln unter falschem Recht", Substitution

OLG Zweibrücken ZEV 2003, 162

Beschränkte Rechtswahl im internationalen Erbrecht (Art. 25 Abs. 2 EGBGB), konkludente Rechtswahl, Nachlaßspaltung durch Teilrechtswahl
BayObLG NJW-RR 2004, 1522 Internationales Erbrecht: Anwendbares Recht und internationale Zuständigkeit zur Erbscheinserteilung, Auslegung eines (Widerrufs)Testaments, Erbeinsetzung nach Vermögensgruppen
BayObLG v. 26.11.2004, 1Z BR 74/04 Internationales Erbrecht: Nachlaßspaltung in deutsch-amerikanischen Erbfällen über Art. 3 Abs. 3 EGBGB (vorrangiges Einzelstatut); Stellung des Testamentsvollstreckers bei Nachlaßspaltung
BayObLG v. 29.11.2004 - 1Z BR 82/04 Bestimmung der effektiven Staatsangehörigkeit nach Art. 5 Abs. 1 EGBGB; Nachlaßspaltung in deutsch-französischen Erbfällen
   

 

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§ 4          Internationales Schuldvertragsrecht

 

A.             Allgemeine Rechtsgeschäftslehre

 

I.               Abgrenzung des Wirkungsstatuts von „Teilfragen“

 

II.              Form der Rechtsgeschäfte (Art. 11 EGBGB)

 

1.              Anwendungsbereich

a)              Formvorschriften (Qualifikation)

b)              Abgrenzungsfragen

c)              Vorrangige Spezialregelungen

(1)            Eheschließung im Inland (Art. 13 EGBGB)

(2)            Verfügungen von Todes wegen (Haager Testamentsformübereinkommen, Art. 26 EGBGB)

(3)            Verbraucherverträge (Art. 29 III EGBGB)

2.              Objektive Anknüpfung (Art. 11 I EGBGB)

a)              Geschäftsstatut

b)              Ortsrecht

(1)            Distanzverträge (Art. 11 II EGBGB)

(2)            Vertragsschluß durch Stellvertreter (Art. 11 III EGBGB)

(3)            Ausschluß der Ortsform (Art. 11 IV, V EGBGB)

(i)              Schuldrechtliche Immobiliarverträge

(ii)            Dingliche Verfügungsgeschäfte

3.              Rechtswahlmöglichkeiten

a)              Erweiterung des Formstatuts

b)              Begrenzung des Formstatuts

4.              Rück- und Weiterverweisung (Art. 4 I EGBGB)

5.              Folgen von Formfehlern

6.              Erfüllung deutscher Formvorschriften im Ausland: Substitution und „Gleichwertigkeit“

 

III.            Stellvertretung

 

1.              Fehlende gesetzliche Regelung

2.              Gesetzliche Stellvertretung

3.              Gewillkürte Stellvertretung (Vollmacht)

a)              Anwendungsbereich (Qualifikation)

b)              Vollmachtsstatut

(1)            Objektive Anknüpfung

(i)              Niederlassung

(ii)            Gebrauchsort

(2)            Zulässigkeit einer Rechtswahl

c)              Reichweite des Vollmachtsstatuts (Qualifikation)

d)              Abgrenzung zum Geschäftsstatut

(1)            Zulässigkeit der Stellvertretung

(2)            Offenkundigkeitsprinzip

4.              Rechtsschein einer Vollmacht

5.              Vertretung ohne Vertretungsmacht

 

IV.           Einseitige Rechtsgeschäfte

1.              Unselbständige einseitige Rechtsgeschäfte: Geschäftsstatut

2.              Selbständige einseitige Rechtsgeschäfte

 

B.             Vertragliche Schuldverhältnisse

 

I.               Vorrangiges Internationales Einheitsrecht

 

1.              UN-Kaufrecht (Convention on Contracts of the International Sale of Goods -  CISG)

a)              Internationaler Anwendungsbereich

b)              Sachlicher Anwendungsbereich

(1)            Vertragsschluß

(2)            Leistungsstörungen

c)              Lückenfüllung

2.              Transportrecht (CMR)

3.              Factoring

 

II.              Rechtsquellen

 

1.              (Römisches) EG-Übereinkommen über das vom 19. Juni 1980 über das auf vertragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht (EVÜ)

2.              Integration in die Art. 27 ff EGBGB

a)              Gebot einheitlicher Auslegung (Art. 36 EGBGB)

b)              Ausgenommene Bereiche (Art. 37 EGBGB)

3.              Geplante „Rom I -VO“: Grünbuch der Kommission (KOM (2002) 654 endg. v. 14.1.2003)

 

III.            Parteiautonome Festlegung des Vertragsstatuts durch Rechtswahl (Art. 27 EGBG)

 

1.              Rechtswahl

a)              Gegenstand der Rechtswahl, Abgrenzung zur materiellrechtlichen Verweisung

b)              Teilweise Rechtswahl (dépeçage)

c)              Nachträgliche Rechtswahl (Art. 27 II EGBGB)

d)              Zustandekommen und Wirksamkeit der Rechtswahlklausel

(1)            Auslegung von Rechtswahlklausel (lex fori - Prinzip)

(2)            Form der Rechtswahl (Art. 27 IV i.V.m. Artt. 11, 29 III EGBGB)

(3)            Materielle Wirksamkeit: Hypothetisches Vertragsstatut (Art. 27 IV i.V.m. Art. 31 EGBGB

e)              Ausdrückliche Rechtswahl

f)                Konkludente Rechtswahl, Indizien

g)              Stillschweigende (nachträgliche) Rechtswahl im Prozeß

2.              Grenzen der Rechtswahlfreiheit

a)              Binnensachverhalte (Art. 27 III EGBGB)

(1)            Ausschließlicher Bezug des sonstigen Sachverhalts zu einer Rechtsordnung

(2)            (Einfach) zwingende Bestimmungen

(3)            Dépeçage

b)              Vorbehalt (einfach) zwingenden Verbraucherschutzrechts (Art. 29 I EGBGB)

c)              Eingriffsnormen (Art. 34 EGBGB)

 

IV.           Objektive Anknüpfung (Art. 28 EGBGB)

 

1.              Grundsatz: „Engste Verbindung“ (Art. 28 I EGBGB)

a)              Einheitlichkeit des Vertragsstatuts

b)              Dépeçage (Art. 28 I 2 EGBGB)

2.              Vermutungsregeln für die „engste Verbindung“

a)              Gew. Aufenthalt/Hauptverwaltung des Schuldners der vertragscharakteristischen Leistung (Art. 28 II EGBGB)

(1)            Vertragscharakteristische Leistung

(2)            Fehlen einer vertragscharakteristischen Leistung (Art. 28 II 3 EGBGB)

b)              Grundstücksverträge (Art. 28 III EGBGB)

(1)            Schuldverträge über dingliche Rechte

(2)            Schuldrechtliche Nutzungsrechte

(3)            Anwendung auf kurzfristige Mietverträge?

(4)            Dingliche Verträge (Art. 43 I EGBGB)

c)              Güterbeförderungsverträge (Art. 28 IV EGBGB)

3.              Engere Verbindungen mit einem anderen Staat – Ausweichklausel (Art. 28 V EGBGB)

 

V.            Sonderanknüpfungen

1.              Verbraucherverträge (Art. 29 EGBGB)

 

a)              Grundgedanken der Regelung

(1)            Kumulation bestimmter Vertragstypen und bestimmter Vertragsabschlußsituationen bei schutzwürdigen Personen

(2)            Einschränkung der Rechtswahl zugunsten zwingender Normen des Aufenthaltsstaates eines Verbrauchers (Art. 29 I EGBGB)

(3)            Ratio: „Herauslocken“ des Verbrauchers aus seinem „Umweltrecht“

(4)            Lex specialis zu Art. 28 EGBGB bei objektiver Anknüpfung (Art. 29 II EGBGB)

(5)            Form: Lex specialis zu Art. 11 EGBGB (Art. 29 III EGBGB)

(6)            Verhältnis zu Art. 29a EGBGB

(7)            Vor- und Nachteile der Typisierung

b)              Persönlicher Anwendungsbereich

(1)            Verbraucherbegriff

(2)            Andere Vertragspartei

c)              Sachlicher Anwendungsbereich

(1)            Lieferung beweglicher Sachen

(2)            Dienstleistungen

(3)            Finanzierungsgeschäfte

(4)            Pauschalreiseverträge

(5)            Ausnahmetatbestände (Art. 29 IV EGBGB)

d)              Situativer Anwendungsbereich

(1)            „Werbesituation“: Angebot oder Werbung sowie Vertragsabschlußhandlung des Verbrauchers im Staat des gewöhnlichen Aufenthalts des Verbrauchers (Art. 29 Nr. 1 EGBGB)

(2)            „Messesituation“: Entgegennahme der Bestellung des Verbrauchers im Staat des gewöhnlichen Aufenthaltes des Verbrauchers (Art. 29 Nr. 2 EGBGB)

(3)            „Kaffeefahrt“: Vom Verkäufer herbeigeführte Auslandsreise (Art. 29 Nr. 3 EGBGB)

(4)            Anwendbarkeit auf Vertragsschluß im Internet: Ausrichtung der Werbung auf den Aufenthaltsstaat des Verbrauchers; Bedeutung von „disclaimern“

e)              Rechtsfolgen

(1)            Einschränkungen der Wirksamkeit einer Rechtswahl: Keine Entzug des Schutzes (einfach) zwingender Schutzbestimmungen des Aufenthaltsstaates (Günstigkeitsprinzip)

(2)            Schutznormen (auch) verbraucherschützenden Inhalts

(3)            Objektive Anknüpfung bei Fehlen einer Rechtswahl (Art. 29 III EGBGB)

f)                Analogiefähigkeit und Verhältnis zu Art. 34 EGBGB („Gran Canaria-Fälle“)

2.              Sonderanknüpfung für EG-Verbraucherschutznormen (Art. 29a EGBGB)

a)              Ratio

b)              Verhältnis zu Art. 29 EGBGB

c)              Voraussetzungen

(1)            Objektive Anwendbarkeit des Rechts eines EG/EWR-Staates

(2)            (Wirksame) Wahl des Rechts eines Nicht-EG/EWR-Staates

(3)            Enger Zusammenhang mit dem Gebiet eines EG/EWR-Staates  (Art. 29a II EGBGB)

d)              Rechtsfolgen

(1)            Anwendbarkeit der Umsetzungsbestimmungen des Staates, zu welchem der enge Zusammenhang besteht

(i)              „Überschießende Umsetzung“

(ii)            Kein Günstigkeitsvergleich mit dem Vertragsstatut

(2)            Erfaßte Richtlinien (Art. 29a IV EGBGB)

(i)              AGB-Richtlinie

(ii)            Time-sharing-Richtlinie

(iii)           Fernabsatzrichtlinie

(iv)           Verbrauchsgüterkaufrichtlinie

(3)            Schutzlücken: „Haustürgeschäfte“

e)              Sonderregelung für Time-sharing-Verträge in Abwesenheit einer Rechtswahl (Art. 29a III EGBGB)

f)                Verhältnis zu Art. 34 EGBGB („Isle of Man-Fälle“)

 

3.              Individualarbeitsverträge (Art. 30 EGBGB)

 

4.              Eingriffsnormen (Art. 34 EGBGB)

 

a)              Ratio: Durchsetzung international zwingender Bestimmungen des deutschen Rechts

b)              Begriff der Eingriffsnorm, Beispiele

c)              Ausländische Eingriffsnormen

d)              Spezialregelungen

(1)            Art. 15 EGVVG

(2)            § 7 AEntG

(3)            § 130 II GWB

e)              Verhältnis zu Artt. 29, 29a EGBGB, Anwendbarkeit im Bereich des Verbraucherschutzes

 

VI.           Reichweite des Vertragsstatuts (Qualifikation)

 

1.              Zustandekommen von Verträgen (Art. 31 EGBGB)

a)              Grundregel (Art. 31 I EGBGB)

b)              Sonderanknüpfung (Art. 31 II EGBGB)

2.              Auslegung (Art. 32 I Nr. 1 EGBGB)

3.              Erfüllung (Art. 32 I Nr. 2 EGBGB)

a)              Erfüllung

b)              Abgrenzung zum Statut des Erfüllungsgeschäfts (Sachstatut)

c)              „Berücksichtigung“ des Rechts des Erfüllungsorts (Art. 32 II EGBGB)

4.              Erlöschensgründe (Art. 32 I Nr. 4 EGBGB)

a)              Rücktritt, Kündigung, Widerruf

b)              Erfüllungssurrogate, insbes. Aufrechnung

c)              Verjährung und Verfristung

5.              Leistungsstörungen (Art. 32 I Nr. 3 EGBGB)

6.              Folgen der Nichtigkeit (Art. 32 I Nr. 5 EGBGB)

7.              Vorvertragliche Pflichtverletzungen (culpa in contrahendo)

8.              Beweislast und Beweisführung

9.              Forderungsabtretung

a)              Kausalverhältnis: Zessionsgrundstatut (Art. 33 I EGBGB)

b)              Übertragungsakt: Zessionsstatut (Art. 33 II EGBGB)

10.          Gesetzlicher Forderungsübergang (Art. 33 III EGBGB)

 

VII.         Sachnormverweisung (Art. 35 I EGBGB)

 

VIII.        Rechtsspaltung (Art. 35 II EGBGB)

 

IX.            Prüfungsreihenfolge (s. Anhang III)

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 7 Rn. 37 – 57 (Allgemeine Rechtsgeschäftslehre), § 10 (Vertragliche Schuldverhältnisse)

Kropholler IPR § 52

Rauscher IPR S. 228 - 272

Siehr IPR §§ 22 – 33

 

b) Speziell

 

Pfeiffer, NJW 1999, 3674

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts 1997-1999

ders. NJW 1997, 1207

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts in den Jahren 1995/96

Taupitz, Kritter, JuS 1999, 839

Electronic Commerce - Probleme bei Rechtsgeschäften im Internet

Menne, JuS 1998, 711

Grundzüge des internationalen Vertragsrechts - Eine Einführung aus anwaltlicher Sicht

Stadler, Jura 1997, 505 

Grundzüge des Internationalen Vertragsrechts

 

c) Rechtsprechung

 

RGZ 7, 21 ff

Verjährung von Ansprüchen: Qualifikation im IPR bei Systemunterschieden ("Tennessee-Wechsel-Fall")

BGHZ 80, 76

Wahrung der notariellen Form des deutschen Rechts bei Beurkundung durch einen ausländischen Notar, Gleichwertigkeit einer Auslandsbeurkundung (Substitution)

BGHZ 123, 380

Sonderanknüpfung für Verbraucherverträge im IPR: Begriff der "Dienstleistung" i.S.v. Art. 29 EGBGB, situativer Anwendungsbereich und Verhältnis zu Art. 34 EGBGB

BGHZ 135, 124

Zustandekommen von Verträgen, hypothetisches Vertragsstatut und Art. 31 II EGBGB; Sonderanknüpfung für verbraucherschützende Widerrufsrechte außerhalb von Art. 29 EGBGB, Eingriffsnormen i.S.v. Art. 34 EGBGB

BGH NJW 2003, 2605 Konkludente Rechtswahl des Vertragsstatuts (Art. 27 Abs. 1 S. 2 EGBGB) für Hauptvertrag und Bürgschaftsvertrag, Abgrenzung von Bürgschaftsvertragsstatut und Statut der gesicherten Hauptforderung
BGH v. 12.11.2003 - VIII ZR 268/02 Sachwalterhaftung und anwendbares Recht; Vertragsstatut eines Beratervertrags; Überprüfung der Frage des anwendbaren Rechts sowie dessen Ermittlung durch das Revisionsgericht
BGH v. 26.7.2004 - VII ZR 273/03 Vertragsstatut nach Art. 28 EGBGB: Widerlegung der Vermutung des Art. 28 Abs. 2 EGBGB (Art. 28 Abs. 5 EGBGB); Abgrenzung von Zessionsstatut und Zessionsgrundstatut (Forderungskauf); Anforderungen an eine (konkludente) Rechtswahl
BGH v. 4.11.2004 - III ZR 172/03 Anwendbarkeit von Art. 11 EGBGB auf Treuhandverträge über das Halten von Anteilen einer ausländischen (hier: polnischen) GmbH; Anknüpfung von Treuhandverträgen nach Art. 28 EGBGB; Anwendbarkeit von § 15 IV GmbHG auf ausländische Gesellschaften (offen gelassen); Anknüpfung der Geschäftsführung ohne Auftrag nach Art. 39 EGBGB;
BGH v. 25.1.2005 - XI ZR 78/04 Vertragsstatut, Zustandekommen einer Rechtswahl durch AGB (Art. 27 IV, Art. 31 EGBGB), (einfach) zwingende Normen i.S.v. Art. 29 EGBGB, Voraussetzungen von Art. 29 EGBGB

AG Königs Wusterhausen, Urt. v. 1.7.2002 - 5 C 307/01

Haftung aus Gewinnmitteilungen (§ 661a BGB): Internationale Zuständigkeit und anwendbares Recht

LG Braunschweig IPRax 2002, 213

Internationale Zuständigkeit, anwendbares Recht und Erfüllungsanspruch aus § 661a BGB aus "Gewinnmitteilungen"

LG Tübingen NJW 2005, 1513

IPR: Verbrauchergeschäfte nach Art. 29 EGBGB: Widerrufsrecht nach § 312 BGB bei in der Türkei geschlossenem Kaufvertrag über Teppiche; Begriff der "Freizeitveranstaltung" i.S.v. § 312 I Nr. 2 BGB

 


 

§ 5          Internationales außervertragliches Schuldrecht

 

A.             Rechtsquellen

 

I.               Art. 38 ff EGBGB

 

II.              Geplante „Rom II -VO“: Aktionsplan des Rates und der Kommission vom 3.12.1998 (Abl. EG 199 C 19/01) Nr. 40; Vorentwurf einer VO

 

B.             Ungerechtfertigte Bereicherung (Art. 38 EGBGB)

 

I.               Leistungskondiktion (Art. 38 I, 32 I Nr. 5 EGBGB)

 

1.              Akzessorische Anknüpfung an das Statut des (vermeintlichen) Rechtsgrundes

2.              Mehrpersonenverhältnisse

 

II.              Eingriffskondiktion (Art. 38 II EGBGB)

 

III.            Sonstige Nichtleistungskondiktionen

 

IV.           Auflockerungsklausel (Art. 41 EGBGB)

 

1.              Vertragsakzessorische Anknüpfung (Art. 41 II Nr. 1 EGBGB)

2.              Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 41 II Nr. 2 EGBGB)

 

V.            Nachträgliche Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)

 

C.             Geschäftsführung ohne Auftrag (Art. 39 EGBGB)

 

I.               Recht des Vornahmeortes (Art. 39 I EGBGB)

 

1.              Mehrere Vornahmeorte

2.              Auseinanderfallen von Handlungs- und Erfolgsort

 

II.              Tilgung fremder Verbindlichkeiten (Art. 39 II EGBGB)

 

III.            Auflockerungsklausel (Art. 41 EGBGB)

 

1.              Vertragsakzessorische Anknüpfung (Art. 41 II Nr. 1 EGBGB)

2.              Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 41 II Nr. 2 EGBGB)

 

IV.           Nachträgliche Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)

 

D.             Unerlaubte Handlungen

 

I.               Die maßgeblichen Interessen

 

II.              Qualifikation

 

1.              Verschuldenshaftung

2.              Gefährdungshaftung

3.              Direktansprüche

4.              Unterlassungsansprüche

5.              Vorvertragliche Pflichtverletzungen (culpa in contrahendo)

 

III.            Die Tatortregel (lex loci delicti commissi)

 

1.              Handlungs- und Erfolgsort (Art. 40 I EGBGB)

2.              Distanzdelikte

a)              Handlungsort

(1)            Bestimmung des Handlungsorts

(2)            Mehrheit von Handlungsorten

b)              Erfolgsort

(1)            Bestimmung des Erfolgsorts

(2)            Mehrheit von Erfolgsorten („Streudelikte“): „Mosaiktheorie“

c)              Begrenzung des Ubiquitätsgrundsatzes: Befristetes Optionsrecht des Geschädigten

(1)            Zweck und zeitliche Grenzen

(2)            Prozeßrechtlicher oder materiellrechtlicher Charakter?

(3)            Hinweispflicht des Gerichts?

 

IV.            „Auflockerung“ des Deliktsstatuts

 

1.              Gemeinsamer gewöhnlicher Aufenthalt (Art. 40 II EGBGB)

2.              Ausweichklausel (Art. 41 EGBGB)

a)              Akzessorische Anknüpfung

b)              Sonstige Fälle einer Nähebeziehung

 

V.            Rechtswahl (Art. 42 EGBGB)

 

1.              Nachträgliche Rechtswahl

a)              Zulässigkeit

b)              Zustandekommen und Wirksamkeit

2.              Relevanz einer vorherigen Rechtswahl bei akzessorischer Anknüpfung

 

VI.           Rück- und Weiterverweisung

 

1.              Grundsatz: Gesamtverweisung (Art. 4 I 1 EGBGB)

2.              Ausschluß des renvoi

a)              Bei nachträglicher Rechtswahl gem. Art. 42 EGBGB (Art. 4 II EGBGB)

b)              Bei akzessorischer Anknüpfung gem. Art. 41 I, II Nr. 1 EGBGB (Art. 4 I 1 Hs. 2 EGBGB): Aufrechterhaltung des erstrebten materiellrechtlichen Gleichlaufs

c)              Ausübung des Bestimmungsrechts gem. Art. 40 I 2 EGBGB?

d)              Generell bei Einschränkung der Alternativität durch den renvoi?

 

VII.         Besondere Fallgruppen

 

1.              Delikte im Internet

a)              „upload“-Ort als Handlungsort, Irrelevanz des Serverstandorts

b)              Erfolgsort

(1)            Bestimmungsort, „disclaimer“

(2)            Aufrufort, „Mosaiktheorie“

2.              Persönlichkeitsverletzungen, insbes. Pressedelikte

3.              Wettbewerbsverstöße

a)              Marktort

b)              Wettbewerbsverstöße im Internet

c)              Herkunftslandsprinzip (§§ 2 VI, 4 I, II TDG; Art. 3 II e-commerce-Richtlinie)

4.              Straßenverkehrsunfälle

5.              Produzentenhaftung

 

VIII.        Umfang und Grenzen des Deliktsstatuts

 

1.              Begrenzung des Schadensersatzes, Art. 40 III Nr. 1 und Nr. 2 EGBGB

2.              Ordre-public-Klausel, Art. 40 III Nr. 3 EGBGB

3.              Direktanspruch gegen den Versicherer, Art. 40 IV EGBGB

 

IX.            Prüfungsreihenfolge (s. Anhang IV)

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 11

Kropholler IPR § 53

Rauscher IPR S. 273 - 300

Siehr IPR §§ 34 – 37

 

b) Speziell

Pfeiffer, NJW 1999, 3674

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts 1997-1999

ders. NJW 1997, 1207

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts in den Jahren 1995/96

S. Lorenz NJW 1999, 2215

Zivilprozessuale Konsequenzen der Neuregelung des Internationalen Deliktsrechts: Erste Hinweise für die anwaltliche Praxis

v. Hein NJW 1999, 3174

Günstigkeitsprinzip oder Rosinentheorie?

Huber JABl. 2000, 67

Das internationale Deliktsrecht nach der Reform

Timme NJW 2000, 3258

Zur kollisionsrechtlichen Behandlung von Straßenverkehrsunfällen

Spickhoff IPRax 2000, 1

Die Tatortregel im neuen Deliktskollisionsrecht

Thorn IPRax 2001, 561

Internationale Produkthaftung des Zulieferers

 

 

c) Rechtsprechung

 

BGH NJW 2004, 1315 Bereicherungsausgleich in Mehrpersonenverhältnissen (Anweisungslage bei nicht zurechenbarer Anweisung eines Geschäftsunfähigen); IPR: Abgrenzung von Bereicherungsstatut, Personalstatut (Geschäftsfähigkeit), Gesellschaftsstatut (ges. Vertretung) und Vollmachtstatut
BGH v. 4.11.2004 - III ZR 172/03 Anknüpfung der Geschäftsführung ohne Auftrag nach Art. 39 EGBGB
BGH v. 7.12.2004 - XI ZR 366/03 Deliktsstatut (Art. 40 I EGBGB) und Vertragsstatut (konkludente Rechtswahl nach Art. 27 I EGBGB)
LG Berlin NJW-RR 2002, 1107

Auflockerung des Deliktsstatuts nach Art. 41 I, II Nr. 2 EGBGB

OLG Köln FamRZ 1995, 1200

Reichweite des Deliktsstatuts, Angleichung im Fall des Normenmangels: Schadensersatzpflicht für entgangene Dienste des "Hauskindes"

OLG Düsseldorf NJW-RR 200, 833

Internationales Deliktsrecht: Produzentenhaftung, Mehrheit von Handlungsorten, Begriff des "Erfolgsorts"


 

§ 6          Internationales Sachenrecht

 

A.             Die maßgeblichen Interessen

 

B.             Anwendbares Recht

 

I.               Belegenheitsrecht - lex rei sitae (Art.43 I EGBGB)

 

II.              (Un-)Zulässigkeit einer Rechtswahl

 

1.              Grundsatz

2.              Mittelbare Rechtswahl über den renvoi

 

III.            Ausweichklausel (Art. 46 EGBGB)

 

C.             Reichweite der Anknüpfung (Qualifikation)

 

I.               Dingliche Rechte und Pflichten

 

1.              Typen der Sachenrechte

2.              Besitz

3.              Eigentumsvermutungen

4.              Rechtliche Eigenschaften

5.              Entstehung, Änderung, Übertragung und Untergang

6.              Unmittelbar aus der Rechtsinhaberschaft resultierende schuldrechtliche Ansprüche

 

II.              Berührungen mit anderen Statuten

 

1.              Schuldstatut (Konsensual- und Trennungsprinzip, Abstraktionsprinzip)

2.              Erbstatut

3.              Ehegüterstatut

4.              Wertpapierrechtsstatut (Forderungsstatut)

 

D.             Renvoi (Art. 4 I EGBGB)

 

I.               Zulässigkeit (Art. 4 I EGBGB)

II.              Praktische Bedeutung

 

E.             Statutenwechsel

 

I.               Offene Tatbestände

 

1.              Keine rechtliche Anerkennung

2.              Berücksichtigung von Auslandstatsachen (Art. 43 III EGBGB)

 

II.              Abgeschlossene Tatbestände

 

1.              Anerkennung wohlerworbender Rechte

2.              Unbekannte Rechtsinstitute

a)              Transposition

b)              Vorbehalt des neuen Belegenheitsrechts (Art. 43 II EGBGB)

3.              Vollendung des Erwerbs durch Statutenwechsel

a)              Offene Tatbestände (Art. 43 III EGBGB)

b)              Heilung unwirksamer abgeschlossener Tatbestände durch Statutenwechsel?

4.              Wiederaufleben dinglicher Rechte

 

F.             Sonderfälle

 

I.               Internationaler Versendungskauf

 

II.              Res in transitu

 

III.            Transportmittel (Art. 45 EGBGB)

 

IV.           Grundstücksemissionen (Art. 44 EGBGB)

 

V.            Erwerb vom Nichtberechtigten

 

1.              Genehmigung des Berechtigten

2.              Gutgläubiger Erwerb

 

VI.           Internationaler Kulturgüterschutz

 

1.              Art. 12 der Richtlinie 93/7/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften über die Rückgabe von unrechtmäßig aus dem Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats verbrachten Kulturgüter vom 15. März 1993 (Abl. EG 1993 Nr. L 74, S. 74)

2.              § 8 KultGüRückG v. 15.10.1998 (BGBl. I 3162)

3.              § 20 KulturgutSchutzG

 

VII.         Internationales Enteignungsrecht

 

Literaturhinweise (Auswahl):

 

a) Allgemein

 

v. Hoffmann/Thorn IPR § 12

Kropholler IPR § 53

Rauscher IPR S. 300 - 317

Siehr IPR § 38

 

b) Speziell

Pfeiffer, NJW 1999, 3674

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts 1997-1999

ders. NJW 1997, 1207

Die Entwicklung des Internationalen Vertrags-, Schuld- und Sachenrechts in den Jahren 1995/96

Pfeiffer, IPRax 2000, 270

Der Stand des Internationalen Sachenrechts nach seiner Kodifikation

Stoll, IPRax 2000, 259

Zur gesetzlichen Regelung des internationalen Sachenrechts in Art. 43-46 EGBGB

 

c) Rechtsprechung

 

BGHZ 39, 173

Internationales Sachenrecht (Art. 43 ff EGBGB): Anerkennung dinglicher Rechte nach Statutenwechsel und Unvereinbarkeit mit inländischem Sachenrecht (heute: Art. 43 II EGBGB)

BGHZ 100, 321

Gutgläubiger Erwerb abhandengekommener Sachen, Statutenwechsel und Aufrechterhaltung wohlerworbener Rechte ("Lösungsrecht" des gutgl. Erwerbers abhandengekommener Sachen nach schweizerischem Recht"

BGH NJW 1991, 1415

Transposition nach Statutenwechsel im Internationalen Privatrecht: Dingliches Recht nach ausländischem Statut vs. numerus clausus-Prinzip im deutschen Sachenrecht ("Autohypothek-Fall")

BGH NJW 1994, 939

Abgrenzung von Erbstatut, Sachstatut und Wertpapierrechtsstatut

BGH NJW 1995, 58

Transposition/Anpassung im IPR: Ausländisches Vindikationslegat im Inland

BGH NJW 1998, 1321

lex rei sitae, Abgrenzung zum Vertragsstatut, Reichweite lex rei sitae und mittelbare Rechtswahl im Internationalen Sachenrecht über den renvoi